Der Tambour/Ausgabe 1971 12
4. Jahrgang, Ausgabe Dezember 1971
Scan der Original-Ausgabe als PDF
Seite 1
Übereinstimmung in allen Fragen
■ ZSK bestätigte Arbeits- und Maßnahmepläne für 1972
■ Nun gilt es in den Fach- und Bezirkskommissionen die konkreten Vorgaben in die eigenen Pläne einzuarbeiten
Im Verlauf ihrer letzten Beratung des Sportjahres 1971 beschäftigte sich die Zentrale Spielleutekommission mit der Auswertung der zurückliegenden Arbeitsetappen und legte die nächsten Aufgaben fest.
Auf der Grundlage des Perspektivplanes der Spielleute bis 1975 wurden die neuen Zielsetzungen abgesteckt und entsprechende Beschlüsse zur Durchsetzung und erfolgreichen Erfüllung gefaßt.
Besonders beachtenswert ist dabei der Beschluß zur Wettkampfdurchführung und -gestaltung in den Jahren 1973 und 1974, der sich aus der Vielfalt der zentralen Aufgabenstellungen notwendig machte. Den genauen Wortlaut veröffentlichen wir in der Januarausgabe.
Außerdem wurde die Besetzung der Funktionen in der Leitung der „Delegation Spielleute“ zur IV. Kinder- und Jugendspartakiade der DDR sowie des Gestalterkollektivs bestätigt.
Nach eingehender Aussprache erhielten auch der Arbeitsplan der Zentralen Spielleutekommission, der Tagesordnungsvorschlag für die ZSK und Sekretariatssitzungen und der Jahressportterminkalender für das Sportjahr 1972 eine einstimmige Bestätigung.
Innerhalb der Fach- und Bezirkskommissionen werden die Beschlüsse
Fortsetzung auf Seite 2
Auswertung und Auszeichnungen im Nachwuchsbereich
Zur traditionellen Auswertung des Sportjahres trafen sich am 4. Dezember 1971 in Berlin die Leiter der Pionierspielmannszüge, die Mitglieder des „Zentralen Pionierspielmannszuges der DDR“ sind. Mit den verantwortlichen Funktionären des DTSB und FDJ-Zentralrates, Abteilung Junge Pioniere, wurden die zurückliegenden Monate gemeinsamer Arbeit ausgewertet und die neuen Aufgaben beraten.
In Würdigung ihrer gezeigten Leistungen konnten dabei einige verdienstvolle Funktionäre ausgezeichnet werden.
Die „Ehrenurkunde für hervorragende Verdienste beim Aufbau und der Festigung des ‚Zentralen Pionierspielmannszuges der DDR’“ erhielten die Sportfreunde Kurt Kretzschmar (Oberlichtenau), Willy Liebau (Hasselfelde) und Günter Horn (Pritzwalk). Weitere Sportfreunde erhielten wertvolle Sachprämien.
Aus gleichem Anlaß wurde das Fanfarenorchester der BSG LOK MITTE LEIPZIG für die Schrittmacherdienste auf seinem Gebiet und anläßlich des 15. Gründungsjubiläums mit der „Medaille für hervorragende Egebnisse in der sozialistischen Erziehung der Pionierorganisation ‚Ernst Thälmann’ in Gold“ ausgezeichnet.
Nicht nur auf Hilfe warten

Einen bemerkenswerten Diskussionsbeitrag auf der stattgefundenen Funktionärskonferenz in Leipzig gab Sportfreund Rudolf Seidl.
Als Leiter der Arbeitsgruppe Blasorchester verwies er auf die Verantwortung des einzelnen und der Kollektive, aktiv an der Weiterentwicklung der Spielleutebewegung mitzuhelfen. Man könne nicht nur die Hilfe von außen abwarten, sondern muß selbst Initiativen zeigen.
Seine Worte stehen auf einem festen Fundament. Über seine Gedanken und weitere Diskussionsbeiträge berichten wir in der Januarausgabe.
Alle guten Wünsche für das Sportjahr 1972
Die Zentrale Spielleutekommission beim Präsidium des Deutschen Turn- und Sportbundes und die Redaktion „der tambour“ übermitteln allen Spielleuten, den Funktionären, Übungsleitern, Kampfrichtern und Betreuern die herzlichsten Glückwünsche zum bevorstehenden Weihnachtsfest.
Gleichzeitig verbinden wir diese Wünsche mit der Hoffnung, daß die gemeinsame Arbeit im Sportjahr 1972 ebenso erfolgreich fortgesetzt wird. Wir haben 1971 schöne Erfolge erzielt und sprechen dafür allen Beteiligten den Dank und die Anerkennung aus. Auch den Familienangehörigen unserer Spielleute soll an dieser Stelle aufrichtig Dankeschön gesagt werden für ihr großes Verständnis und die gezeigte Bereitschaft.
Allen ein frohes neues Jahr, Gesundheit, Schaffenskraft und weitere Erfolge im Beruf und im persönlichen Leben.
Seite 2
Unser Standpunkt
Unsere Aufgaben- und Zielstellung für die kommenden Etappen ist klar. Nicht erst seit der stattgefundenen Funktionärskonferenz, sondern bereits seit längerer Zeit.
Um aber erfolgreich zu sein, den Besten nachzueifern und Fehlerquellen rechtzeitig zu erkennen, ist es notwendig, in gewissen Abständen, nach Höhepunkten, zu analysieren, die Erfahrungen auszutauschen und neue, den eingetretenen Bedingungen entsprechende Maßnahmen, festzulegen.
Eine solche Aufgabe hatte sich die Zentrale Spielleutekommission mit der Beratung am 28. November 1971 in Leipzig gestellt.
Ob sie von Erfolg gekrönt sein wird, zeigt sich ganz sicher in den folgenden Monaten. Doch, und diese Frage soll an dieser Stelle stehen: „Wie wollen die Funktionäre und Kollektive, die der Konferenz unentschuldigt fernblieben, gemeinsam mit den anderen das hohe Ziel der Arbeit erreichen?“
Wir meinen, daß es sich hierbei nicht nur um Undiszipliniertheit oder Bequemlichkeit handelt, sondern um eine grobe Diskriminierung der ehrenamtlichen Tätigkeit der vielen Funktionäre unserer Spielleutebewegung.
Die Bezirksspielleutekommissionen Dresden, Cottbus, Halle, Schwerin und Suhl, um die am schwächsten vertretenen Bezirke zu nennen, sollten diese Bemerkungen kritisch auswerten und entsprechende Schlußfolgerungen ziehen.
Selbst solche Kollektive wie die BSG Traktor Zabeltitz, BSG Chemie Rodleben, BSG Motor Zeitz, BSG Empor Quedlinburg, SG Traktor Großpösna u. a., die sich zentral einen guten Namen erworben haben, blieben der Beratung fern.
Aber auch die zahlreichen Kollektive der unteren Leistungsklassen aller Genres müssen angesprochen werden. Denn sie hätten allen Grund an solchen Erfahrungsaustauschen teilzunehmen, um das Mittelmaß verlassen und auf höhere Leistungen verweisen zu können.
Und noch etwas liegt uns auf der Zunge. Wenn wir bitten, daß auf unsere Einladung hin, nur jeweils ein Vertreter der Sektion anreisen möchte, dann sollten sich alle Kollektive danach richten. Wir sparen uns unnötigen Ärger wegen der Reisekostenerstattung und vor allem viel Zeit. Denn es dürfte allen klar sein, daß auch wir einen Finanzplan haben, der nicht nach Belieben verändert werden kann. Wir hoffen im kommenden Jahr auf Euer Verständnis, liebe Sportfreunde aus Pritzwalk, Löbau, Döbern, Plauen und Boizenburg.
Das ist unser Standpunkt — der letzte im Sportjahr 1971 — zu den gegenwärtigen Problemen.
Im neuen Jahr dann wieder an gleicher Stelle unsere sachliche Kritik zu diesem und jenem. B. S.
Fortsetzung von Seite 1
Übereinstimmung in allen Fragen
und Maßnahmen in den folgenden Wochen beraten und der jeweiligen Spezifik entsprechend, in die Arbeitspläne aufgenommen.
Bereits am 8. Januar 1972 kommt die ZSK zu ihrer nächsten Beratung zusammen.
Dann geht es um die politisch-organisatorische Vorbereitung der Großveranstaltungen 1972 und 1973, die nicht nur von den Funktionären, sondern von jedem einzelnen in der Spielleutebewegung höchste Anstrengungen erfordert.
Mitglieder allseitig entwickeln

In Auswertung der 4. Bundesvorstandssitzung des DTSB und in Durchführung der Wahlen im DTSB hat sich die Sektionsleitung der BSG Aktivist Luckenau entschlossen, am Kampf um den Titel „Sektion der vorbildlichen Arbeit in der Spielleutebewegung“ teilzunehmen. Hauptziel ist die allseitige Entwicklung der Mitglieder auf politisch-ideologischem und musikalisch-technischem Gebiet.
In einem Programm rufen sie alle Spielleute des DTSB auf, ihrem Beispiel zu folgen und am Titelkampf teilzunehmen. In diesem Jahr konnte die BSG Traktor Zabeltitz erstmals mit diesem Namen geehrt werden. Wer schafft es als nächster?
Mitarbeit bei der Vervollkommnung des Marschrepertoires der Schalmeien, aktive Unterstützung zentraler Einsätze, größere Aktivitäten der FDJ und Parteigruppe sind nur einige der konkreten Maßnahmen aus dem Luckenauer Plan.
republik-rundschau
COTTBUS — Wie die Bezirksspielleutekommission Cottbus mitteilte, spielten im Energiebezirk u. a. die Spielmannszüge der BSG Motor Lauchhammer Ost und BSG Einheit Ruhland in mehreren Städten und Gemeinden am Vorabend der Volkswahlen und am Wahltag kostenlos.
Wie wir inzwischen erfuhren, gab es dieses positive Beispiel auch in vielen anderen Bezirken und Kreisen der Republik.
Wir möchten allen Spielleuten für ihre Einsatzbereitschaft danken und erwarten, daß diese Bereitschaft auch bei kommenden gesellschafts-politischen Höhepunkten gezeigt wird.
LEIPZIG — Es soll nochmals verwiesen werden, daß das „MARSCHALBUM I“ für Spielmannszüge des DTSB und das „HANDBUCH FÜR FUNKTIONÄRE“ der Spieleutebewegung nur gegen Bestellung beim DTSB-Zentralversand, 1017 Berlin, Bötzowstraße 31, erhältlich ist.
BERLIN — Die Fachkommission Spielmannszüge bittet alle Kollektive, Notenbestellungen für Pflichtmärsche nicht mehr beim Sportfreund Hans Brückner vorzunehmen. Es sind alle Kollektive mit einem Originalexemplar der neuen Märsche versehen worden, so daß eine Nachbelieferung nicht möglich ist.
Seite 3
Perspektive der Spielleute bis 1975 beraten

Fortsetzung aus der Novemberausgabe:
Völlig unbefriedigend ist der augenblickliche Stand in den Bezirken Suhl und Berlin. Vor allem in der Hauptstadt wäre es nun an der Zeit, gemeinsam zu beginnen. Im vergangenen Jahr hatten wir an gleicher Stelle vermerkt, daß es an den Berliner Spielleuten sei, mir Kraft und Initiative zu zeigen, aus welchem Holz sie geschnitzt sind. Leider blieben sie den Beweis bis auf den heutigen Tag schuldig.
Es ist immer ein wenig betrüblich, wenn zu besonderen gesellschaftlichen Höhepunkten und bei plötzlichen Ereignissen die Zentrale Spielleutekommission alle möglichen Verbindungen mit Kollektiven in der Repubik aufnehmen muß, um sie als leistungsstarke Vertreter der Spielleute in Berlin einzusetzen. Und das alles nur, weil die Berliner Funktionäre an Dingen scheitern, die in anderen Bezirken längst über Bord geworfen wurden. Die Freunde der BSG Empor und BSG Narva, die Fanfarenzüge vom Friedrichshain, Prenzlauer Berg und der SG Dynamo Nordwest sollten aus eigener Kraft beginnen, und nicht auf die Hilfe von außen warten. Denn auch in Berlin braucht der Nachwuchs gute Vorbilder, die momentan leider nicht vorhanden sind und vom DTSB-Bezirksvorstand nicht allein entwickelt werden können.
Gemeinsam muß begonnen werden
Aus all diesen Darlegungen wird ersichtlich, daß unser Hauptaugenmerk weiter auf die Bezirksarbeit geleget werden muß. Dort ist die Wiege aller Erfolge, die wir im zentralen Rahmen erreichen wollen und können. Die regelmäßigen gemeinsamen Beratungen zwischen dem Sekretariat der ZSK und dem Vorsitzenden der Bezirksspielleutekommission sind eine Möglichkeit der weiteren Qualitätsverbesserung in der Führungs- und Leitungstätigkeit, die sich in den zurückliegenden Jahren bestens bewährt hat. Andererseits ist es Sache der DTSB-Bezirksvorstände, in Verbindung mit den Bezirksspielleutekommissionen diese Anleitungen auszuwerten und auf die gegebenen Umstände im Wirkungsbereich anzuwenden.
Die Bezirksmeisterschaften 1972 befinden sich bereits in ihrer Anfangsphase und wir glauben sehr optimistisch sein zu können. Die Vorsitzenden der Bezirksspielleutekommissionen haben uns Anfang Oktober bestätigt, daß es fast durchweg keine Schwierigkeiten in den Vorbereitungsarbeiten gibt und somit die Grundlage für niveauvolle Wettkämpfe gegeben sind. Die Wettkampfausschreibungen gehen den Kollektiven noch in diesem Jahr zu und die Kampfgerichte stehen namentlich fest.
Zentrale Wettkämpfe waren echte sportlich-kulturelle Höhepunkte
Einige Bemerkungen zu den zentralen Wettkämpfen der vergangenen Monate.
Die „DDR-Meisterschaften“ der Spielmannszüge der Sonderklasse standen im Mittelpunkt des Geschehens. Das kann nicht anders sein, da die Anzahl der am gesamten Wettkampfgeschehen beteiligten Kollektive der Spielmannszüge im Vergleich zu den anderen Genres weit über dem Sieben- bis Achtfachen liegt.
Vor der diesjährigen Meisterschaft wurde in Colditz das „Aufstiegsturnier zur Sonderklasse“ veranstaltet. Man muß sagen, die Organisatoren und Durchführenden dieses Wettkampfes hätten eine höhere Anerkennung verdient, als die magere Teilnehmerzahl von 11 Kollektiven vermag.
Davon ausgehend möchte ich einige Worte äußern, die sich auf alle zentralen Wettkämpfe dieses Sportjahres beziehen.
Einige Kollektive konnten erneut nicht über ihren eigenen Schatten der Nachlässigkeiten springen. Die geforderten Meldungen wurden nach dem festgelegten Termin abgegeben, Kürmärsche unvollständig eingereicht, Start- und Teilnehmergebühren nicht in der richtigen Höhe entrichtet.
Forsetzung auf Seite 4
Seite 4
Fortsetzung von Seite 3
Die Zentrale Spielleutekommission zog aus diesen Unzulänglichkeiten die richtigen Schlußfolgerungen und disqualifizierte einige Spielmannszüge noch vor dem eigentlichen Wettkampf. Als besonders unsportlich muß man die Haltung solcher Kollektive werten, die überhaupt nicht auf Anschreiben der Fachkommissionen eingehen, weder zum Wettkampf zu- noch absagen.
Bereits im vergangenen Jahr mußten wir kritische Bemerkungen an dieser Stelle zur Leitungstätigkeit der BSG Stahl Brandenburg vorbringen. 1971 wiederholte sich derartiges.
Aber auch in anderen Sektionen, wie der SG „Ernst Thälmann“ Berlin, den Fanfarenzug Prenzlauer Berg betreffend und der BSG Einheit Stendal sollte man die ehrenamtliche Arbeit anderer Funktionäre etwas höher schätzen.
Wir haben eine Wettkampfordnung und weitere konkrete Festlegungen sowie Beschlüsse, die garantieren, daß unsere Veranstaltungen in einwandfreier Qualität durchgeführt werden können. Doch wenn in den Sektionen die Meinung besteht, man könnte dagegen verstoßen, wie es gerade genehm ist, dann sollte diese Auffassung schnellstens revidiert werden.
Eine Menge Diskrepanzen gab es nach den Einstufungen der Märsche. Nicht selten wurden die Märsche von den Kollektiven zeitlich sehr spät eingereicht, um möglicherweise noch Korrekturen vornehmen zu können, die den Schwierigkeitsgrad erhöhen. Auf der einen Seite kann man den Ehrgeiz der Sportfreunde verstehen. Andererseits aber müssen die verantwortlichen Techniker und Leiter auch verstehen lernen, daß ihre Auffassung nicht in jedem Falle die richtige ist, und sein kann. Beleidigende Schreiben, diskriminierende Bemerkungen und auch recht unsachliche Drohungen würden dann ausbleiben und so zum besseren Arbeitsklima beitragen.
Noch ein Problem soll in diesem Zusammenhang genannt werden, bevor ich zu einer speziellen Einschätzung aller zentralen Wettkämpfe komme.
Ordnung im „eigenen Haus“ ist oberstes Gebot
Vom hohen Punktabzug bis zur Disqualifizierung und dem damit verbundenen Abstieg reicht die Bilanz einer Auswertung der Tätigkeit unserer Mandatsprüfungskommissionen.
Bei nahezu allen Bezirksmeisterschaften haben die Kampfgerichte eine sehr ordentliche Kontrolle der Mitgliedsbücher vorgenommen und auf die Fehler und Mängel hingewiesen.
Das hätte spätestens die Kollektive, die noch zentrale Veranstaltungen vor sich wußten, zur Vorsicht mahnen müssen.
Aber es war erschreckend, was alles an Unzulänglichkeiten nach der Kontrolle in Colditz, Oschersleben, Hennigsdorf, Straußberg und Luckenau bekannt wurde.
Den Spielleuten der BSG Empor Berlin fehlten z. B. fast 50 Prozent der Startberechtigungen.
Vom Kollektiv der BSG Traktor Großpösna legte ein Sportfreund seinen Ausweis vor, in dem keine Beitrittsmarken für 1971 geklebt waren.
Und bei der „DDR-Bestenermittlung“ der Pioniere mußten immerhin vier Spielmannszüge disqualifiziert werden, weil ihre Mitgliedsbücher in keiner Weise den Anforderungen entsprachen. Auch in diesen Fällen war bereits bei den Bezirksmeisterschaften ausdrücklich auf die Mängel hingewiesen worden.
Wir können zwar im Vergleich zu 1970 von einer wesentlichen Verbesserung in diesen Fragen sprechen, doch Ziel muß es sein, 1972 solche Mängel gänzlich verschwinden zu lassen.
Zu den einzelnen Wettkämpfen!
Wie bereits einleitend beurteilt, erfreute sich das „Aufstiegsturnier“ einer ausgezeichneten Vorbereitung und Durchführung. Die zuständigen Leitungen des Porzellankombinates Coditz hatten in enger Verbindung mit dem Sportfreund Steinert, Vorsitzender der Bezirksspielleutekommission Leipzig, und der Zentralen Spielleutekommission beim Bundesvorstand des DTSB alle Möglichkeiten einer korrekten Wettkampfdurchführung und Betreuung der Spielleute genutzt. Selbst der anhaltende Regen und die Wettkampfverlegung in den Saal beeinflußten in keiner Weise den positiven Verlauf. Aktive und Zuschauer erlebten spannende Durchgänge und es wurde deutlich, daß die Kollektive der Leistungsklasse I der Spielmannszüge hart an sich gearbeitet und ihr Leistungsniveau stark verbessert haben.
Leider muß in dieser Wertschätzung der gesamte Bezirk Leipzig, vertreten mit drei Kollektiven, ausgeklammert werden, denn hier muß man eher von einer Stagnation sprechen, die ihre Ursachen in einer recht ungenügenden Bezirksarbeit auf technischem Gebiet findet.
Fanfarenzüge mit achtbaren Leistungen
Die Fanfarenzüge hatten Hennigsdorf zur Ermittlung ihres „DDR-Besten“ 1971 gewählt. Geht man in der Wertung davon aus, daß diese Fachkommission über recht junge und noch nicht mit allen Organisationswassern gewaschene Kader verfügt, darf das Urteil recht positiv ausfallen.
Sicher gab es durch das sich anschließende sechstägige Trainingslager in der Gesamtorganisation einige Schwierigkeiten und Mängel, aber hier kann die ZSK in Abstimmung mit der Fachkommission nicht umhin, auch den Kollektiven und ihren Leitungen einen gewissen Teil der Schuld zuzuschreiben.
Die zentralen Leitungskader haben sich sofort sehr konsequent mit den auftretenden Mißständen auseinandergesetzt und konkrete Maßnahmen zur Veränderung eingeleitet.
Als äußerst unzulänglich erwies sich z. B., daß ein Teil der Leitungskader mit dem eigenen Kollektiv in Hennigsdorf weilte und dadurch zweierlei Aufgaben zu lösen hatte. So etwas wirkt negativ auf die Führungstätigkeit und der Fachkommission sei schon heute geraten, für die nächsten Veranstaltungen rechtzeitig und in anderer Weise zu planen.
Der Wettkampf der Fanfarenzüge fand eine große Beachtung. Mehrere tausend Zuschauer verfolgten die teilweise ausgezeichneten Darbietungen und erlebten zum Abschluß die Musikschau der Kollektive der SG Dynamo Potsdam und BSG Lok Mitte Leipzig, die mit ihren Auftritten den gegenwärtigen Leistungsstand unserer DTSB-Fanfarenzüge eindeutig bestimmen.
Mit vollem Recht können wir an dieser Stelle sagen, unsere Fanfarenzüge sind in den letzten Monaten weiter gewachsen. Diese Feststellung trifft nicht nur auf den musikalischen, sondern vor allem auf den politisch-ideologischen und organisatorischen Bereich zu.
Oschersleben hatte DDR-Spitze zu Gast
Den Höhepunkt der diesjährigen zentralen Wettkämpfe bildete die „DDR-Meisterschaft“ der Spielmannszüge in Oschersleben. Bedauerlicherweise konnte nicht die gesamte Sonderklasse vertreten sein, da es auf Beschluß der Zentralen Spielleutekommission für die BSG Motor Zeitz und BSG Stahl Brandenburg Startverbot geben mußte und die Sportfreunde der BSG Stahlwerk Hettstedt ihre Meldung zurückgezogen hatten. Dennoch, in der Harzer Bodestadt fanden spannende und im Leistungsniveau hochstehende Wettkämpfe statt.
Vor allem Kollektive mit jungen Leuten drängen, seit Apolda bereits sichtbar, immer mehr nach vorn. Das bezieht sich auf Halle, Zabeltitz, Treuenbrietzen und Luisenthal. Sie brachten die beiden Medaillenabonnenten aus Mühlhausen und Lauchhammer zwar noch nicht in ärgste Bedrängnis, aber ihre intensive Übungstätigkeit hat zur Steigerung des Wettkampfniveaus beigetragen und den Kampf um die Plätze interessanter gestaltet.
Die Kollektive fanden im allgemeinen durchweg hervorragende Bedingungen vor. Von der Begrüßung am Ortseingang bzw. Bahnhof, bis zur Verabschiedung am Sonntag gab es kaum einen Abstrich von der guten Organisation, die sich über die Verpflegung, Unterbringung und Betreuung fortsetzte. Die Vertreter der Stadt Oschersleben und die Spielleute der BSG Lok sowie die von der Fachkommission beauftragten Funktionäre hatten eine ausgezeichnete Arbeit geleistet und neue Maßstäbe für künftige Veranstaltungen dieser Art gesetzt.
Den Saisonabschluß bildeten in diesem Jahr die Schalmeien mit ihrer „DDR-Bestenermittlung“ in Luckenau.
Auf den Erfahrungen des Vorjahres basierend, unternahmen die Organisatoren alle Anstrengungen, um einen einwandfreien Verlauf des Wettkampfes zu garantieren. Dieses Vorhaben gelang in einer Weise, wie es auch in anderen Orten Schule machen sollte.
Ein Org.-Stab kontrollierte kontinuierlich die einzelnen Maßnahmen und traf im Ergebnis weitere Festlegungen.
Das Besondere an dieser Sache war, daß keine langen Beratungen geführt, sondern lediglich exakte Abstimmungen vorgenom-
Fortsetzung auf Seite 5
