Bezirkskorps

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Ein Bezirkskorps war der Zusammenschluss von Musikern oder ganzen Zügen. Vor Gründung der DDR war es häufig der Zusammenschluss mehrerer kleinerer Spielmannszüge innerhalb eines Ortes oder Landkreises.

Im DTSB der DDR wurde der Begriff geprägt für den Zusammenschluss mehrerer Formationen gleich welchen Genres, in erster Linie aber der Spielannszüge. Hauptsächlich erfolgte solch ein Zusammenschluss für bedeutende Veranstaltungen. Über die Zusammensetzung entschied die Bezirksspielleutekommission. Wenn auch im Kern die leistungsstarken Vereine immer dafür ausgewählt wurden, variierte die genaue Zusammensetzung teils bei jedem Einsatz. Es gab auch keine festgelegten Mitglieder oder eine offizielle Berufung, auch einheitliche oder spezielle Ausrüstung gab es nicht. Ab etwa 1971 sprach man häufig auch vom Bezirksspielleutekorps. Daher waren diese Bezirkskorps des DTSB nicht in jedem Bezirk gebildet oder zumindest dauerhaft vorhanden.

Die Kommission Technik der Zentralen Spielleutekommission beschäftigte sich Anfang Mai 1973 mit dem Aufbau von Bezirkskorps der Spielleute. In den Bezirken Potsdam und Halle werden zwei Modelle für Bezirkskorps geschaffen, die bis 1. Oktober 1973 abgeschlossen wurden. Danach hatten dann alle Bezirke bis 31. Januar 1974 die Aufgabe, in ihren Wirkungsbereichen mit der Zusammenstellung dieser zentralen Klangkörper zu beginnen.

Daneben gab es für die Züge der Kinder und Jugendlichen die Bezirksmusikkorps der FDJ und Pionierorganisation „Ernst Thälmann“, die allerdings wesentlich straffer organisiert wurden.

Auch über ein Bundeskorps des DTSB wurde 191/71 nachgedacht, das sich aus allen Bezirkskorps zusammensetzen sollte (vornehmlich der Erwachsenen-Spielmannszüge). Allerdings ist darüber nichts weiter bekannt, daher wurde die Idee wohl verworfen.