Turn- und Sportfest
Das Turn- und Sportfest der DDR fand von 1954 bis 1987 insgesamt achtmal in Leipzig statt. Bis 1963 noch als „Deutsches Turn- und Sportfest“, stand es in der Traditionslinie der bis 1933 durchgeführten 15 Deutschen Turnfeste und den beiden Deutschen Arbeiter-Turn- und Sportfesten.
Deutsches Turn- und Sportfest in Leipzig
Das erste Deutsche Turn- und Sportfest fand noch auf der Festwiese neben dem geplanten Zentralstadion, im Stadion des Friedens und im Bruno-Plache-Stadion statt. Mit dem 2. DTSF zog man in das neue Zentralstadion, welches 1956 eröffnet wurde. Hier fanden dann, wie bei allen folgenden Festen, die Hauptveranstaltungen statt: eine als sportliche Propagandaveranstaltung groß aufgezogene Sportschau, oft ein Fußball-Länderspiel, eine internationale Leichtathletik-Veranstaltung sowie eine prächtige Abschlussveranstaltung. Im Zusammenhang mit dem Turn- und Sportfest fand jeweils die Ausstellung "Kunst und Sport" statt, an der namhafte DDR-Künstler teilnahmen.
Seit 1977 wurden zeitgleich die Kinder- und Jugendspartakiaden in fast allen Kreis- und Bezirksstädten der DDR durchgeführt, die Leipziger Spartakiade trug dabei jeweils zentralen Charakter. Auch in den Bezirken bildeten Spielleute das Rahmenprogramm.
Aufgrund der Teilnahme vieler Züge am Rahmenprogramm und der damit verbundenen Vorbereitung, fanden in diesen Jahren dann keine größeren Wettkäpfe wie die DDR-Meisterschaft statt.
Veranstaltungen
I. Deutsches Turn- und Sportfest
- Datum: 18.–22.08.1954
- Wettkampf der Spielmannszüge: 8. Platz Spielmannszug Taucha
II. Deutsches Turn- und Sportfest
- Datum: 02.–05.08.1956
III. Deutsches Turn- und Sportfest
- Datum: 13.–16.08.1959
- Wettkampf der Spielmannszüge: 8. Platz Spielmannszug Taucha
IV. Deutsches Turn- und Sportfest
- Datum: 01.–04.08.1963
V. Turn- und Sportfest der DDR
- Datum: 24.–27.07.1969
Erstmals führten die Spielleute des DTSB eine Musikschau selbständig aus. In den Veranstaltungen davor waren sie nur zur musikalischen Umrahmung eingesetzt.
Übungsverband Musikschau
Diese Spielleute waren an der großen Musikschau im Zentralstadion beteilit.
- Leiter: Bernd Schenke
- Stellv. Organisation: Rolf Ochsendorf
- Stellv. Kultur und Bildung: Walter Ludwig
- Leiter Gestalterkollektiv: Norman Saar
- Musikalisch-technischer Leiter: Hans Brückner
- Hauptübungsleiter Pioniere: Ernst Bartling
- Hauptübungsleiter Fanfaren: Achim Leske
- Finanzen: Regina Kellner
- Spielmannszüge (Erwachsene)
- BSG Motor Lauchhammer
- BSG Traktor Hirschfeld
- BSG Empor Dahme
- BSG Rafena Radeberg
- ZSG Pulsnitz
- BSG Traktor Zabeltitz
- SG Oberlichtenau
- BSG Medizin Mühlhausen
- BSG Traktor Luisenthal
- BSG Chemie Rodleben
- BSG Mansfeld-Kombinat
- BSG Stahl Hettstedt
- BSG Motor Köthen
- BSG Motor Zeitz
- BSG ZAB Dessau
- BSG Aufbau Gernrode
- BSG Einheit Großörner
- SG Dynamo Halle
- BSG Aufbau Karl-Marx-Stadt
- BSG Traktor Taucha
- BSG Stahl Megu Leipzig
- BSG Motor Altenburg
- BSG Einheit Wurzen
- SG Dynamo Leipzig
- BSG Aufbau Elbe Magdeburg
- TSG Wismar
- BSG Motor Stralsund
- BSG Motor Treuenbrietzen
- BSG Aufbau Rathenow
- BSG Stahl Brandenburg
- BSG Aufbau Brandenburg
- Spielmannszüge (Pioniere)
- SG Dynamo Halle
- BSG Chemie Bad Dürrenberg
- BSG Lok Oschersleben
- SG „Ernst Thälmann“ Burg
- BSG Einheit Stendal
- BSG Lok Stendal
- HSG Medizin Magdeburg
- BSG Chemie Schönborn
- SSG „Rudolf Harbig“ Wismar
- SSG Oberschule Grabow
- BSG Empor Bad Langensalza
- Fanfarenzüge
- FZ „Paul Schäfer“ Erfurt
- FZ Teichwolframsdorf
- FZ Prenzlauer Berg
- FZ Hummelshain
- FZ Wolfersdorf
- FZ Salzwedel
- FZ Güstrow
- FZ Wittenberg
- FZ Aschersleben
- FZ Bitterfeld
- FZ Buna
- FZ Wernigerode
- FZ Wismar
- FZ 31. Oberschule Leipzig
- FZ Leipzig Süd
Delegation Spielleute Allgemein
für nicht an der Musikschau beteiligte Spielleute, die representative Auftritte im Rahmenprogramm/Umfeld wahrnahmen)
- Leiter: Gerhard Topf
- Stellv. Organisation: Richard Spalteholz
- Stellv. Kultur und Bildung: Günter Schlaefke
- Einsatzleitung: Paul Plenikowski und H. Plötner
- Pioniere: A. Rondio
- Finanzen: Hanna Götze
- Schriftführerin: R. Sattke
Klangkörper für die Eröffnung und Einmarsch der Sportler: (spielten zusammen mit den Orchestern der NVA und MdI)
- Spielmannszüge
- SG Dynamo Schmölln
- BSG Traktor Lumpzig
- BSG Empor Klengel-Serba
- BSG Chemie Apolda
- BSG Rotation Babelsberg
- BSG Traktor Gerbstedt
- DTSB KV Stendal
- SG Rothenthal
- BSG Motor Lengefeld
- SG Mittenwalde
- BSG Abus Dessau
- BSG Traktor Hasselfelde
- SG Cattenstedt
- SG Straßgräbchen
- BSG Motor Barth
- BSG Motor Boizenburg
- BSG Motor Geithain
Marschfolge
- Marsch 1: Jubelklänge
- Marsch 2: Grüße aus Dortmund (Trio)
- Marsch 3: Turner, auf zum Streite (nur Lied, ohne Vorspiel)
- Marsch 4: Fichtemarsch (nur Trio)
- Marsch 5: Frohe Klänge (gemeinsamer Hornmarsch)
- Marsch 6: Sturmlied
Bekleidung
Eine neue Kleidung wurde ausgegeben, bestehend aus einem Hemd (langer Arm mit Manschetten, Kragen offen und geschlossen zu tragen), langen Hosen, Söckchen und Lederturnschuhen. Das Material für Hemd und Hose ist pflegeleicht. Für die Teilnehmer der Musikschau kam noch eine Klubjacke hinzu, Farbe dunkelblau.
- Block 1 und 2 ganz weiß
- Block 3 und 4 weiß / rot
- Block 5 weiß / weiß und weiß / rot
- Block 7 und 8 weiß /rot und weiß / weiß
Blockeinteilung
Die Spielleute wurden in 8 Blöcke (Gruppen) eingeteilt. Die Choreografie der Musikschau basierte auf der Bewegung dieser Blöcke, die als Einheit fungierten und entsprechend zusammen blieben.
- Block 1 bis 4 Spielmannszüge (Erwachsene)
- Block 1: Leiter: K. Seidel, Stabführer: G. Stamm
- Block 2: Leiter: K. Kellner, Stabführer: L. Dietrich
- Block 3: Leiter: P. Conrad, Stabführer: H. Kubitza
- Block 4: Leiter: K. Haller, Stabführer: H. Rudolf
- Block 5 und 6 Spielmannszüge (Pioniere)
- Block 5: Leiter: W. Venz und A. Witzel, Stabführer: I. Wohlgemuth
- Block 6: Leiter: W. Bräuer, Stabführer Tunnel 1 aus Wismar, Tunnel 2 aus Halle, Tunnel 3 aus Bad Dürrenberg
- Block 7 und 8 Fanfarenzüge
- Block 7: Leiter: R. Grabenkamp, Stabführer: R. Preußer
- Block 8: Leiter: R. Müller, Stabführer: L. Urban
Miniaturschau
Ein Probelauf der großen Musikschau fand in kleinerem Maßstab mit etwa 700 Spielleuten am 10.05.1969 statt um den Verantwortlichen einen ersten Eindruck zu geben und eventuelle Änderungen zu ermöglichen.
VI. Turn- und Sportfest der DDR und VI. Kinder- und Jugendspartakiade
- Datum: 25.–31.07.1977
- Rainer Eidenschink war Leiter des Übungsverbandes Spielleute
VII. Turn- und Sportfest der DDR und IX. Kinder- und Jugendspartakiade
- Datum: 25.–31.07.1983
- Rainer Eidenschink war Leiter des Übungsverbandes Spielleute
VIII. Turn- und Sportfest der DDR und XI. Kinder- und Jugendspartakiade
- Datum: 27.07.–02.08.1987
Bezirks-Turn- und Sportfeste
// Unklar, ob es sich in der Quelle nur um einen alternativen Namen der Bezirksmeisterschaft handelt.
| Nr. | Datum | Ort | Platzierungen Erwachsene | Platzierungen Nachwuchs |
|---|---|---|---|---|
| 1. | 1962 | Altenburg | 1. Spielmannszug Taucha | |
| 2. | 1963 | Taucha | 1. Spielmannszug Taucha | |
| 1967 | Wurzen | 1. Spielmannszug Taucha | ||
| 1970 | Groitzsch | 1. Spielmannszug Taucha | ||
| 1971 | Rochlitz | 1. Spielmannszug Taucha | 2. Spielmannszug Taucha | |
| 1972 | Mutzschen | 1. Spielmannszug Taucha | ||
| 1973 | Zwickau | 1. Spielmannszug Taucha |
