Lehrbuch für Spielmannszüge

Aus Stabführer.de
Lehrbuch für Spielmannszüge
Autor: Richard Spalteholz
Erscheinungsdatum: 1962
Seiten: 44
Maße (geschlossen): 215 x 150 mm
Beschaffenheit: Heft, schwarz/weiß, Einband aus Karton, zweifach geklammert
Lizenznummer: III/18/20     A-443/62 LG 34/6/62 VI 5,0

Gedacht als Anleitung, einen Spielmannszug aufzustellen und zu führen, sowie Anweisungen für Spielleute zum Erlernen ihrer Instrumente, zusammengestellt und bearbeitet von der Komission Musik- und Spielmannszüge im Deutschen Turnverband des Deutschen Turn- und Sportbundes. Für den Text verantwortlich ist Richard Spalteholz.

Die Grifftabelle liegt als gefaltete Doppelseite als loses Blatt bei.

Vorwort

EINFÜHRUNG

Die Spielmannszüge, bestehend aus Trommlern (Tambouren) und Pfeifern bzw. Hornisten, stellen seit je einen wichtigen Bestandteil unserer Marschmusik dar, an deren künstlerischen und erzieherischen Wert wohl niemand mehr zweifeln kann.

Die Spielmannszüge erfreuen sich großer volkstümlicher Beliebtheit. In diesen einfachsten Klangkörpern haben wir die Urzellen unserer im Laufe der Jahrhunderte zu höherer Blüte entwickelten Marschmusik. Wohl werden die Spielmannszüge vom musikalischen Standpunkt als Gattung minderen Wertes angesehen, da ein Vergleich ihrer musikalischen Leistung mit dem Blasorchester nicht zweckmäßig erscheint. Und trotzdem haben sich die Spielmannszüge einen Platz an der Sonne erobert.

Unter Hinzuziehung der großen Trommel, Becken und Lyra wurde der Klangkörper noch erweitert.

Die Trommeln verkörpern das rhythmische und die Flöten bzw. die Hörner das melodische Element. Das Trommelspiel ist Rhythmus in reinster Form, schon für sich allein wirkt es mitreißend. Die Flöten reichen für einfache Weisen aus, sie beleben das monotone Rasseln der Trommeln. Die Benutzung der Signalhörner mit ihren leicht auffaßbaren und begeisternden Klängen haben besondere Vorzüge des Wohlklanges und der Schallkraft.

Es ist eine wichtige Aufgabe, Spielmannszüge auf eine wirklich fachmännische anerkannte Höhe zu bringen. Diese beliebte und verbreitete Art darf aber nicht in der Unzulänglichkeit steckenbleiben. Der Stabführer des Spielmannszuges muß ein Sachverständiger und vollwertiger Erzieher sein. Gerade weil ein Spielmannszug eine alte, sinnfällige Musik bietet, sollte jeder Leiter bestrebt sein, musikalisch und diszipliniert für Auge und Ohr Vorzügliches zu leisten. Es darf nicht sein, daß die Musikkenner sich abwenden, wenn die Spielleute kommen, weil die Flöten verstimmt sind und die Trommler vollkommen „wild“ schlagen. Hier liegt eine wichtige erzieherische Aufgabe vor.

Dieses Buch enthält die Anleitung, einen Spielmannszug aufzustellen und zu führen, sowie Anweisungen für die Spielleute zum Erlernen ihrer Instrumente. Die Ausführungen über das Musikalische sind kurz und knapp gehalten, die Sprache ist einfach — für jeden verständlich. Die Spielleute sollen ihre Kunst nicht gering achten, sondern sorgsam pflegen, sie sollen stolz darauf sein, die alten Traditionen der Spielleutebewegung des Arbeiter-Turn- und Sportbundes fortzusetzen.

Inhaltsverzeichnis

I. Allgemeiner Teil

Richtlinien für den Stabführer

  • Einführung
  • Grundstellung
  • Zeichen zum „Übernehmen“ der Trommel auf dem Marsch
  • Zeichen zum Beginn des Spiels
  • Tempo (Zeitmaß) des Spieles
  • „Abreißen“ des Spieles und „Abnehmen“ der Instrumente
  • Zeichen zur Schwenkung
  • Das Ausschwenken
  • Das Achtungszeichen
  • Das Zeichen zum Halten
  • Abwechselndes Spiel mit Blasorchester
  • Aufstellung eines Spielmannszuges im Grundriß
  • Kleidung der Spielleute

II. Musikalisches

  • a) Wahl der Spielleute und Zusammenstellen eines Spielmannszuges
  • b) Die Instrumente
  • c) Kleine allgemeine Musiklehre
  • d) Das Signalhorn in C
  • e) Erste Anleitung zum Schlagen der Trommel

Beilage

Siehe auch