SG Ernst Thälmann Berlin

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Die SG „Ernst Thälmann“ Berlin war eine Spielgemeinschaft (SG), die verschiedene Spielleute-Vereinigungen im Raum Berlin vereinigte. Hierbei waren hauptsächlich Kinder dabei, die einzelnen zugehörenden Gruppen daher auch immer an Schulen angesiedelt.

Die Gründung erfolgte mutmaßlich auf Weisung und mit Unterstützung der FDJ-Bezirksleitung und des DTSB-Bezirksvorstandes Berlin. Im Hintergrund sekundierte die SED-Bezirksleitung Berlin. Ziel war ein zentraler (Pionier-)Spielmannszug für die Hauptstadt.

Die Aufgabe der Leitung fiel auf Friedel Neumann als politischer Verantwortlicher und Heinz Palwizat für die musikalisch-teschnische Seite. Sie holten sich aus Berlin und dem Umfeld die geeignetsten Spielleute und Übungsleiter für ihr Vorhaben. Dazu gehörten auch Hans Brückner.[1]

Fanfarentuch des Fanfarenzuges Friedrichshain
Fanfarentuch des Fanfarenzuges Prenzlauer Berg

Die SG baute mit Unterstützung aller möglichen Organe und Einrichtungen sowie sehr viel Geld einen Erwachsenen- und einen Nachwuchsspielmannszug sowie zwei Fanfarenzüge auf.

Insgesamt gehörten zur Spielgemeinschaft:

  • Fanfarenzug SG Friedrichshain
  • Fanfarenzug SG Prenzlauer Berg
  • Pionierspielmannszug der Johannes-R.-Becher Oberschule
  • Pionierspielmannszug der Egon-Schultz-Oberschule
  • Pionierspielmannszug der 14. POS "Karl Baier" Prenzlauer Berg
  • Pionierspielmannszug der 19. Oberschule
  • Pionierspielmannszug der 32. POS "Käthe Niederkirchner" Prenzlauer Berg
  • Spielmannszug Burg (wahrscheinlich nur zeitweise)
  • Spielmannszug der SG Mittenwalde (nur 1969 für etwa ein Jahr)

(Möglicherweise auch weitere Musikzüge, die Überlieferungen hierzu sind unvollständig)

Die aktiven Spielleute der Spielmannszüge trugen keine weiße Spielleutekleidung, sondern nur die Pionierkleidung mit Käppi und einem Aufnäher auf der weißen Bluse.

Die Spielgemeinschaft und insbesondere Neumann und Palwizat engagierten sich mit den Leitern der damals bestehenden Pionierspielmannszüge in der Republik mit ganzer Kraft beim Aufbau des „Zentralen Pionierspielmannzuges der DDR“ im Jahr 1971 nach Vorbild der SG „Ernst Thälmann“ Berlin. Von hier an verzweigt sich die Geschichte der beiden Zusammenschlüsse. Die SG Berlin blieb aber immer etwas spezielles in enger Zusammenarbeit mit der Pionierorganisation „Ernst Thälmann“ und deren Führung. Die Vereine haben allerdings qualitativ nie eine Rolle gespielt oder nennenswerte sportlich-musikalische Erfolge erzielt - trotz Günter Bodenstein und Hans Brückner als Ausbilder.

Die SG wurde vorrangig für repreäsentative Veranstaltungen gegründet. Die einzelnen Teilzüge traten mitunter auch zu Wettkämpfen an, starteten dabei unter dem Namen SG „Ernst Thälmann“ plus ihrem Stadtteil.

Ab Mitte der 70er Jahre verliert sich die Spur. Es ist davon auszugehen, dass die Spielgemeinschaft zugunsten des Zentralen Pionierspielmannszuges nicht länger verfolgt wurde. Zentrale Aufzeichnungen gibt es dazu nicht. Da es sich um Schul-Spielmannszüge handelte mit häufig wechselnden Kindern, ist auch keine Chronik oder der Verbleib überliefert.

Einzelnachweise

  1. Bernd Schenke