Schalmeienkapelle Hettstedt

Aus Stabführer.de
Version vom 20. August 2025, 13:51 Uhr von MAPtheMOP (Diskussion | Beiträge)
(Unterschied) ← Nächstältere Version | Aktuelle Version (Unterschied) | Nächstjüngere Version → (Unterschied)

Von 1964 bis 1992 gab es 28 Jahre lang die Schalmeienkapelle in Hettstedt, Sachsen-Anhalt. Früher war sie vor allem als BSG „Stahl“ Walzwerk Hettstedt bekannt.

Geschichte

Die Schalmeienkapelle Wiederstedt trat hauptsächlich als Sektion der BSG Stahl Walzwerk Hettstedt in Erscheinung. Die Festschrift zum 30. Jahrestag der BSG 1979 schreibt dazu:[1]

Wie auf alle anderen Spielleute-Kollektive, kann man sich auf die Sportfreunde der Schalmeienkapelle stets verlassen

Die Schalmeienkapelle wurde am Vorabend des 15. Jahrestages unserer Republik, am 6. Oktober 1964, in Wiederstedt gegründet. Initiatoren waren die Musikfreunde Gerhard Muthig als erster Leiter der Schalmeienkapelle, Walter Pfeil, Heinz Busch und Rolf Eimler (musikalischer Leiter) sowie der ehemalige Bürgermeister von Wiederstedt, Walter Schüler.

Dank der Unterstützung des Walzwerkes Hettstedt sowie des Rates der Gemeinde Wiederstedt konnten Instrumente und einheitliche Kleidung angeschafft werden, so daß am 1. Mai 1965 27 Sportfreunde ihren ersten öffentlichen Auftritt erlebten.

Im März 1974 trat das Kollektiv, dessen musikalisches Niveau sich inzwischen beträchtlich erhöhte, geschlossen der BSG „Stahl“ Walzwerk Hettstedt bei. Aus der „Schalmeienkapelle“ wurde ein Klangkörper innerhalb der Spielleutebewegung des DTSB der DDR. Als Sektionsleiter fungierte Sportfreund Heinrich Chowson.

Gleich bei der ersten Teilnahme an den Meisterschaften — im DTSB im Mai 1974 wurden in Hettstedt die Bezirksmeisterschaften durchgeführt — konnte der Bezirksmeistertitel errungen werden. In den folgenden Jahren wurden ständig vordere Plätze belegt. Dank und Anerkennung wurden dem Kollektiv zuteil, als es 1975 mit dem Titel „Hervorragendes Volkskunstkollektiv der DDR“ ausgezeichnet wurde und in den Folgejahren diesen Titel auch verteidigte. Die jahrelange intensive Arbeit trug ihre Früchte 1976 mit dem Aufstieg in die Leistungsklasse der Schalmeienkapellen.

Die höheren Aufgaben von Körperkultur und Sport fanden mit der Gründung eines Nachwuchskollektivs anläßlich des IX. Parteitages der SED im Mai 1977 sichtbaren Ausdruck. Noch im gleichen Jahr nahm dieses junge Kollektiv an den Bezirksmeisterschaften teil und belegte einen hervorragenden 2. Platz.

Schon 1 Jahr später gelang diesem Nachwuchskollektiv der Aufstieg in die Leistungsklasse der Schalmeienkapellen.

Öffentliche Würdigung der erreichten sehr guten sportlichen Leistungen war im Oktober 1978 die Auszeichnung als „Hervorragendes Volkskunstkollektiv der DDR“.

Eindruckvollste sportliche Höhepunkte waren:

  • im Erwachsenenbereich die Teilnahme an der Musikschau und Musikparade anläßlich des VI. Turn- und Sportfestes der DDR 1977 in Leipzig
  • im Nachwuchskollektiv die Teilnahme am Nationalen Jugendfestival zu Pfingsten in Berlin.

In den 80er Jahren war Erwin Alsleben Sektionsleiter. Sie spielten dann in der Sonderklasse und belegten vordere Plätze bei den DDR-Meisterschaften.

Mit der Deutschen Wiedervereinigung kam wie auch beim Fanfarenzug der BSG das Aus. Die Schalmeienkapelle löste sich (vermutlich 1992) auf.[2]

Einzelnachweise

  1. Jubiläums-Heft „30 Jahre BSG »Stahl« Walzwerk Hettstedt“, IV-6-4b PH-G-1/79 529
  2. Klaus-Dieter Graul, Email vom 27.07.2025