Spielmannszug Halle

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Es gab mehrere Spielmannszüge in Halle (Saale). Der bekannteste war der Spielmannszug der SG Dynamo Halle.

Geschichte

1961 wurde auf Initiative des Stadtvorstandes Halle des Deutschen Turn- und Sportbundes der DDR an fünf Schulen mit dem Aufbau von Kinderspielmannszügen begonnen. Hieraus wurde als Zusammenschluss ein Stadtspielmannszug gegründet, der insgesamt 150 Kinder umfasste, aber sich dennoch nur kurze Zeit später wieder auflöste. Insgesamt blieben nur in der Weidenplanschule und in der Frohe-Zukunft-Schule die Spielmannszüge aktiv.

Der Sportlehrer Werner Dlubek war einer der Initiatoren, der im September 1961 einen solchen Spielmannszug mit Schülern der 5. Klasse ins Leben rief. Da es keinen bestehenden Erwachsenenzug in der Stadt gab, fehlte hier jedoch die notwendige Unterstützung. So lernte man anstatt nach Noten nur mithilfe von Grifftabellen. Ältere Spielleute der Verkehrsbetriebe, die Herren Klingner und Rarrasch, halfen bei der Ausbildung. 1963 kam Herr Gall vom Fanfarenzug Buna lehrte allen das Notenlesen.

1965 wurden der Spielmannszug als Sektion in die Sportgemeinschaft Dynamo Halle aufgenommen.

Bereits 1966 erreichte man einen 2. Platz beim Pionierpokal. Gerhard Rissel kam als Ausbilder und musikalischer Leiter zum Spielmannszug. 1967 konnte der Pionierpokal dann erstmals gewonnen werden. Gerhard Rissel und Werner Dlubek wählten im selben Jahr die besten Spielleute aus und qualifizierten sie zu Ausbildern. Der damals 14jährige Gerhard Müller war einer von ihnen.

Im Laufe dieser ersten Jahre ergab sich die Herausbildung sowohl eines Jugendzuges als auch eines Pionierzug mit den jüngeren Kindern, da aufgrund der eintretenden Altersunterschiede der Mitglieder ein Start innerhalb einer Klasse nicht mehr als gemeinsamer Zug ermöglicht werden konnte.

Im Frühjahr 1968 verstarb Werner Dlubek unerwartet. Ohne dessen Führung waren die Kinder und Jugendlichen sich selbst überlassen, blieben den Übungsstunden teilweise fern, oder verließen den Spielmannszug ganz. Im April übernahm Sonja Dlubek die Leitung anstelle ihres Mannes und sorgte für erneute Struktur und Ordnung im Spielmannszug. Gemeinsam mit Gerhard Rissel und den besten Jugendlichen konzentrierte sich sich auf die Wettkampfvorbereitung. Der Jugendzug erreichte noch 1968 beim Aufstiegsturnier in Rostock einen zweiten Platz und stieg zur Sonderklasse auf. Der Kinderzug gewann erneut den Pionierpokal.

Während Sonja Dlubek die organisatorische Leitung behielt, kümmerten sich die noch minderjährigen Ausbilder Gerhardt Müller, Werner Czerwinka und Hans-Joachim Kirstein um die fachliche Arbeit. Der Spielmannszug Dynamo Halle etablierte sich in der Spielleutebewegung des DDR-Sports zu einem der führenden Klangkörper. Gerhard Müller wird später zum künstlerischer Leiter des Vereins und ab 1971 mit 18 Jahren der mit Abstand jüngste Mitarbeiter der Zentralen Spielleutekommission.

Nach der Deutschen Wiedervereinigung trat der Spielmannszug 1991 noch bei Landesmeisterschaft Sachsen-Anhalt an und holte Silber. Danach verliert sich die Spur und der Zug wurde wohl aufgelöst. Erst 2001 wurde mit dem Spielmannszug Halle e.V. erneut ein Spielmannszug als einziger in der Stadt neu gegründet.

Vorgänger

  • Spielmannszug der SG Dynamo Halle (1965-1971)
  • Spielmannszug der TSG Halle-Trotha (1971-1972)
  • Spielmannszug der SG Dynamo Halle (1972-1991)